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An die Zukunft erinnern

An die Zukunft erinnern – eine Demons­tration durch Gotha

  30.10.2019

Vor 30 Jahren zog die erste Demons­tration der Wendezeit durch Gotha, nicht wie in anderen Städten montags, sondern an einem Freitag. Am Freitag, dem 25.10.2019, erinnerte eine Kundgebung an dieses Ereignis. Den Anstoß dafür hatte der Berliner Künstler Hans Ferenz mit seinem Projekt „Wir für alle“ gegeben. Für eine freie und offene Gesell­schaft, für ein selbst­be­stimmtes Leben, für den persön­lichen Einsatz für alle mit Blick auf die Zukunft trafen sich Demons­tranten von damals mit Jugend­lichen von heute, die ihrerseits ihre Forderungen, Hoffnungen und Wünsche zum Ausdruck bringen wollten.

Zu dem gemeinsamen Zug von der ehemaligen Stasi-Zentrale in der Helenen­straße durch die Stadt bis zur Augusti­ner­kirche als Ausgang­s­prunkt der 1989-er Demons­tra­tionen trafen sich Lokalpo­litiker, die einstigen Akteure der Bürger­rechts­be­wegung, Repräsen­tanten von „Fridays for Future“ und andere Interes­sierte, vor allem aber auch Schüler aus Eschwege, Eisenach und Gotha.

Leider gab es auch einige Pannen. Auf dem Neumarkt sollten Säulen mit historischen Momenten installiert werden. Diese waren aber noch nicht fertig und werden nun voraus­sichtlich am 6.11. aufgestellt. Das Theaterstück „Wie viel Mensch …?“ von Mathias Wienecke, dessen Aufführung für den 30.10. im Kaufhaus Moses geplant war, musste verschoben werden – die Aufführung findet nun am 21.11. um 19 Uhr am geplanten Ort statt. Die Bericht­er­stattung in der Presse begrenzte sich auf die Erinnerung an die Bürger­rechts­be­wegung der Wendezeit. Die Idee von Hans Ferenz und das Engagement der Schüler wurden gar nicht erwähnt. …

Dennoch war die Veranstaltung insgesamt ein Erfolg. Im Unterricht hatten sich die Schüler der beteiligten Klassen der KGS intensiv mit den historischen Ereignissen ausein­an­der­gesetzt und Zeitzeugen befragt. Mit der Kundgebung am Freitag wurde nun durch ganz unterschiedliche Akteure gemeinsam der friedlichen Revolution vor 30 Jahren gedacht, aber auch über Probleme der Gegenwart sowie über Möglich­keiten der Beteiligung an der Gestaltung der Gesell­schaft diskutiert. Am 9.11. werden einige von ihnen mit zur zentralen Gedenk­ver­an­staltung von Thüringen und Hessen zum Fall der Grenze fahren.

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