Herzog Ernst II. - Der Gründer unserer Schule

Herzog Ernst II. (Herzog <br>von Sachsen-Coburg und <br>Gotha) in jungen Jahren

Herzog Ernst II. wurde am 21. Juni 1818 als Sohn des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Coburg in Coburg geboren.

Er genoss eine vielseitige Erziehung und Bildung und studierte mit seinem Bruder Albert in Bonn. Durch seine vielen Reisen und aufgrund der weitver­breiteten verwandt­schaft­lichen Verbin­dungen der Familie, wie der Hochzeit seines Bruders mit Victoria, der Königin von England, gewann Ernst II. einen weitrei­chenden Einblick auf das politische Geschehen in Europa.

1844 übernahm Ernst II. nach dem Tode seines Vaters die Regent­schaft des Herzogtums. Ganz im Gegensatz zu seinem monarchis­tischen und auf Repräsen­tation bedachten Vater engagierte er sich als aktiver Vertreter der demokra­tischen national­li­beralen Bestre­bungen. Mit seinem Amtsantritt, machte er die Landtags­sit­zungen öffentlich und entwarf die Idee, eine konsti­tu­tionelle Staatsform einzuführen. Im März 1848 gewährte er seiner Bevölkerung eine Volksver­tretung und die Presse­freiheit. Außerdem kündigte er eine gleich­mäßige Verteilung der Staats­lasten und die Auflösung der Feudal­lasten an. Ohne Krawall und Ausschrei­tungen ging das Jahr 1848 im Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha zu Ende.

Herzog Ernst II. (Herzog <br>von Sachsen-Coburg und <br>Gotha) in reifen Jahren

In den Folgejahren wurde das Herzogtum Ernsts II. zu einer Keimzelle der national­li­beralen kleindeutschen Bewegung. In der neuen Verfassung von 1852 wurde die Verwaltung der beiden Herzogtümer Gotha und Coburg einander angepasst.

Herzog Ernst II. war sehr an Kultur und Bildung interessiert. Er unterstützte Schulgrün­dungspläne. Unsere Schule wurde als 1. Lehrer­seminar im Herzogtum durch die Initiative Herzog Ernst II. erbaut und bekam den Namen Herzog-Ernst-Seminar (siehe Geschichte unserer Schule). Auch schaffte Herzog Ernst II. den Künstlern der Umgebung angemessene Auffüh­rungs­plätze. Er war als Autor und Komponist selbst künstlerisch tätig und stand manchmal auch als Schauspieler auf der Bühne, was ihm den Titel "Kaiser in der Joppe" einbrachte.

Da die Hochzeit mit Alexandrine, der Tochter des Großherzogs von Baden, kinderlos geblieben war, ging das Herzogtum 1893 nach dem Tode Ernsts II. an den zweitäl­testen Sohn des Bruders Albert, an Herzog Alfred von Edinburgh (geb. 1844, gest. 1900) über.

Dieser Artikel wurde vom Förder­verein der KGS Gotha zur Verfügung gestellt.